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Die Bürgerliste hat noch viel vor

Den Baum des Jahres für Fritz Geschke

WBL setzt Tradition fort und pflanzt am Tag des Baumes einen Baum für verdienten Walsroder

Kaum ein anderer Name ist so eng mit der Geschichte der Stadt Walsrode in den vergangenen 130 Jahren verbunden wie der Name Geschke. Ob Kaufhaus, Vogelpark oder Hotel und Restaurant Luisenhöhe – es waren Hermann und Louise sowie Fritz und Leni Geschke und deren Nachfahren, die großen Mut bewiesen und diese Unternehmen aus der Taufe hoben. Am gestrigen Tag des Baumes pflanzte die Walsroder Bürgerliste (WBL) einer kleinen Tradition folgend den Baum des Jahres zu Ehren von Vogelpark-Begründer Fritz Geschke, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

Walsrode (rh). Zur Feierstunde im Fuldepark hatten sich auch der Unternehmer Henning Wolff und Ex-Bürgermeister Winfried Süßmann eingefunden, die bei früheren Baumpflanzaktionen im Mittelpunkt gestanden hatten. Begleitet werden diese Aktionen stets von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die durch Klaus Riekmann vertreten war. Als regionaler Sprecher erklärte Riekmann Eigen- und Besonderheiten des diesjährigen Baums des Jahres – des Bergahorns, der immerhin 40 Meter groß und bis zu 400 Jahre alt werden kann.
Bürgermeisterin Silke Lorenz hörte genau zu, als Klaus Riekmann beispielsweise von der antidämonischen Wirkung des Bergahorns berichtete und erläuterte, dass Ahornzweige – am 24. Juni an Türen und Fenster gesteckt – auch vor Blitzschlag schützen sollen. Ob die Bürgermeisterin nun ihr Dienstzimmer mit solchen Zweigen dekorieren wird, um von politischem Blitz und Donner verschont zu bleiben, ist nicht bekannt. Sie selbst würdigte anschließend jedenfalls das Wirken der Familien Geschke und Busse für Walsrode, wobei sie ihre Worte direkt an Heinrich Busse, ehemaliger Chef des Kaufhauses Geschke, und an Rekka Busse, Tochter von Fritz und Leni Geschke, richten konnte, denen die Rührung über die späte Ehrung des Vaters bzw. Schwiegervaters anzumerken war.
Silke Lorenz erinnerte an die Geschäftsgründung an der Moorstraße vor 140 Jahren, an die wechselvolle Geschichte des Traditionshauses bis zum tragischen Konkurs vor elf Jahren, aber auch an die ersten Anfänge des Vogelparks und dessen Entwicklung bis zur Gegenwart. Was einer privaten Leidenschaft entsprang – Fasanenzucht und Wasservögel – wuchs in 50 Jahren zum größten Vogelpark der Welt. Die Duplizität der Ereignisse sorgte dafür, dass im Jahr des 100. Geburtstags von Fritz Geschke und zum knapp 50. Geburtstag des Walsroder Vogelparks in den turbulenten ersten Monaten des Jahres 2009 ein neuer Besitzer für das in Schieflage geratene Flaggschiff der Region gefunden werden konnte. Diesen Gedanken griff auch der Vorsitzende der Walsroder Bürgerliste, Henning Schmale, auf: „Der Vogelpark hat dieser Region einen Namen gegeben – hoffen wir gemeinsam, dass sie ihn noch lange trägt.“

Walsroder Zeitung / 25. April 2009

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