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Gewerbeentwicklung nicht schnell genug

Bürgerliste: „Walsrode hat Autobahnen, aber keine Gewerbegebiete“ / Weniger Schwerlastverkehr

Einem Vorurteil will die Walsroder Bürgerliste, durch die Zusammenarbeit mit dem FDP-Ratsherrn Johann Oltmann ebenso wie die SPD zweitstärkste Kraft im Rat der Stadt Walsrode, energisch entgegen treten: „Es wird immer wieder behauptet, besonders vom politischen Gegner oder in Leserbriefen, wir seien eine Stadtpartei. Das ist Unsinn. Wir setzen uns mindestens genauso für die Dörfer ein, besuchen regelmäßig die Ortsteile und Ortsvorsteher und beweisen auch durch die Zustimmung zu bestimmten Posten im neuen Haushalt, dass uns das Wohl der Dörfer sehr am Herzen liegt“, so WBL-Mitglied und Ratsherr Klaus Kunold.

Walsrode (rh). Die Zustimmung zum bisher berateten Verwaltungsentwurf des Haushalts 2012 steht für die Walsroder Bürgerliste außer Frage – auch wenn sie am liebsten an einigen Stellen noch eine stärkere eigene Handschrift erkennen würde. Beispiel: Bauen, Planen, Wohnen. Die WBL setzt sich für eine stärkere Vorratshaltung von Wohn- und Gewerbegebieten ein. „Das dauert alles zu lange. Wenn Interessenten zur Stadt kommen, kann ihnen oft kein angemessenes Angebot gemacht werden“, so Willi Rübke, „Walsrode braucht dringend Bauplätze.“ So solle das Neubaugebiet im Norden erweitert und ein Anschluss an die Ebbinger Straße hergestellt werden. Genauso sehen es die WBL-Mitglieder bei den Gewerbegebieten. Die Entwicklung in der Großen Schneede begrüßen sie ausdrücklich, obwohl die Y-Trasse dort als Hemmschuh empfunden wird. Aber genauso sollten die Industrie- und Gewerbegebiete am Walsroder Dreieck und das in Honerdingen weiterentwickelt werden. Andere Kommunen hätten Gewerbegebiete, aber keine Autobahnanschlüsse, „bei uns ist umgekehrt, wir haben Autobahnen, aber keine Gewerbegebiete“.

In einem ähnlichen Zusammenhang setzt sich die WBL dafür ein, das Grünenthal-Stadion zu verkaufen, um dort einen Autohof ansiedeln zu können. Entsprechende Interessenten gebe es. Mit den Einnahmen könnten dann alle Sportaktivitäten in der Eckernworth konzentriert werden. Stichwort Sport: Beim Thema Schwimmbäder hält es die WBL für falsch, auf einen Standort für ein gemeinsames Bad mit den Nachbarkommunen in Walsrode zu drängen. Die Frage solle man offenhalten. „Über die CDU-Meinung sind wir sehr verwundert“, so Fraktionschef Henning Schmale. Nachdenken solle die Stadt auch über eine mögliche Nutzung des alten Schulzentrums bzw. des Grundstücks, wenn das Schulzentrum abgerissen worden ist. „Das ist ein Filetstück“, schwärmen die WBL-Mitglieder von der Lage in Bahnhofs-und Citynähe. In Sachen Bekämpfung des Schwerlastverkehrs in der Stadt gilt die WBL als Vorreiter. Sie begrüßt deshalb die Absicht, für 30.000 Euro ein Verkehrskonzept erstellen zu lassen. Sie hält auch an ihrem Plan fest, die Autobahn 27 und den Vorbrücker Ring stärker als Umgehungsstraße zu nutzen und den Durchgangsverkehr für Schwerlastfahrzeuge zu verbieten. In diesen Zusammenhang gehört auch die Idee eines halbseitigen Parkverbots an der Bergstraße.

Zum Themenkomplex Kinder und Schule sieht die WBL die Stadt auf einem guten Weg. Wolfgang Puschmann stellt fest, dass „in diesem Bereich in den letzten Jahren viele Mittel aufgewendet worden sind“. Zur Schließung des Kindergartens Krelingen sagt die WBL: „Die Zahlen – sowohl die der Sanierungskosten als auch die der Kinder – sprechen eine deutliche Sprache.“ Positiv steht die WBL den Investitionen für die Ganztagsbetreuung in Kirchboitzen und an der Grundschule Süd gegenüber.

Walsroder Zeitung / 30. November 2012

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