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Kein „Artenschutz“ für das Schulzentrum

Erneuter Vorstoß von Willi Rübke (WBL) abgelehnt / Bauantrag für Standort Walsrode fertig

Willi Rübke, Kreistagsabgeordneter der Walsroder Bürgerliste (WBL), will weiter für den Erhalt des Walsroder Schulzentrums an der Ostdeutschen Allee kämpfen. Rübke zweifelt Aussagen des Gutachtens an und will die Sanierung des vorhandenen Gebäudes. Sein jüngster Vorstoß, ein Architekturbüro mit weitergehenden Untersuchungen zu beauftragen, wurde allerdings im Schulausschuss abgeschmettert. Rübke, der auch schon den Bund der Steuerzahler einschaltete, weil aus seiner Sicht durch den Abriss des gut 30 Jahre alten Gebäudes Steuergelder verschwendet werden, will nach eigenen Angaben nach anderen Wegen suchen, um die Umsetzung der aktuellen Planungen zu verhindern.

Walsrode (es). Das Schulzentrum bereitet dem Landkreis seit langem Sorgen und hohe Ausgaben. Mal mussten im Innenbereich schadstoffhaltige Materialien ausgetauscht werden. Dann wurden abschnittsweise die Flachdächer saniert, weil es durchregnete. Noch zu Amtszeiten von Landrat Hermann Söder wurde von Gutachtern untersucht, ob das Schulzentrum zum Fass ohne Boden wird oder im Rahmen der Schulraumplanung in Walsrode doch dauerhaft eine Rolle spielen kann. Die Gutachter fanden eine klare Antwort: Abreißen und gegenüber auf dem Grundstück der ehemaligen Orientierungsstufe neu bauen. Das sei wirtschaftlicher als eine Sanierung. Und die Gutachter drückten aufs Tempo: Teilweise seien die technischen Leitungen so marode, dass es dringenden Handlungsbedarf gebe. In den Fachausschüssen des Kreistages wurde das Thema eingehend diskutiert, nachdem ein italienischer Architekt den ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte. Seitdem steht in der Finanzplanung des Landkreises ein Betrag von zehn Millionen Euro als „Merkposten“ für den Neubau am Schulstandort Walsrode. Dieses Jahr wurde mehr daraus. Auf Drängen der Fraktionen wurden 1,6 Millionen Euro im aktuellen Haushalt bereit gestellt, um mit den Bauarbeiten auch wirklich zu beginnen. Aus Sicht von Willi Rübke ist dieser Schritt falsch. Er hat zwar in seinem Antrag die Summe für die Gesamtkosten einer Neubaulösung offen gelassen, aber Sanierungskosten von 5,7 Millionen Euro errechnet. Gleichzeitig hat er angeregt, das Walsroder Architekturbüro, das das Schulzentrum in den 70er Jahren geplant hat, die Sanierungsplanung erstellen zu lassen. Im Kreisschulausschuss traf der Antrag auf keine Gegenliebe. Oliver Schulze (CDU) bescheinigte Rübke, sich mit seinem Antrag sehr viel Mühe gemacht zu haben. Mit Hinweis auf die Aussagen der Gutachter zum Gefährdungspotenzial wies Schulze darauf hin, dass dringender Handlungsbedarf gegeben sei. „Wenn wir jetzt das komplette Verfahren von vorne aufrollen, bekommen wir erhebliche zeitliche Verzögerungen. Das aber können wir uns angesichts der Gefahrenlage nicht erlauben“, so Schulze.
„Wir haben den Haushaltsansatz für das Schulzentrum alle gemeinsam beschlossen. Von daher weiß ich nicht, was dieser Antrag soll und finde das Vorgehen nicht in Ordnung“, sagte Claus Wiltzer (SPD) zum Antrag der BU/WBL-Gruppe.
Die Vorarbeiten für das Schulzentrum sind nach Auskunft der Verwaltung so weit, dass der Bauantrag gestellt werden kann. In den nächsten Tagen wird dann auch die Prüfung beendet, ob man den Bau von einem Investor schlüsselfertig erstellen lässt, weil es günstiger ist.

 

Foto: Im Kreistag gibt es keine Mehrheit, die sich für den Erhalt des Schulzentrums an der Ostdeutschen Allee in Walsrode einsetzt. Das Gebäude (links) soll abgerissen werden, ein Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Orientierungsstufe entstehen.

 

Walsroder Zeitung / 18. März 2009

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