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Kontinuität statt eines Generationswechsels

WBL will Kosten sparen und genau prüfen

Arbeitsgruppe „Schullandschaft 2020“ vorgeschlagen / Feuerwehrstrukturen untersuchen

Auch die Walsroder Bürgerliste muss es jetzt einsehen: So sehr sie sich auch das Thema Sportplätze auf die Fahnen geschrieben hat, „eine Erweiterung der Sportflächen am Eckernworthstadion wird es nicht geben. Und für Neubauten haben wir kein Geld“, so Fraktionssprecher Henning Schmale und seine Ratskollegen Willi Rübke und Wolfgang Puschmann nach einer Haushaltsklausur. Auch die WBL, so wie die CDU (WZ berichtete), steht zur Ausweisung des neuen Gewerbegebietes Große Schneede, „um die Region für die Zukunft zu stärken. Wir brauchen dringend Einnahmen und Steuerzahler, aber keine weiteren Ausgaben“, so Schmale.

Walsrode (rh). Niemand aber solle erwarten, dass sich die Anstrengungen in das neue Gewerbegebiet in kurzer Zeit rentierten. „Die Rendite ist auf mehr als 20 Jahre angelegt, es ist ein Langzeitprojekt“, erklärten die WBL-Politiker. Im Rahmen ihrer Haushaltsklausur hat sich die WBL auch mit allen anderen drängenden Themen befasst und kam beispielsweise zu dem Ergebnis, sich für die Bildung einer Arbeitsgruppe „Schullandschaft 2020“ einzusetzen. Kernfrage sei: „Brauchen wir in zehn Jahren noch fünf Grundschulen in Walsrode, Düshorn und Kirchboitzen?“

Die WBL habe sich mit ihrer konsequenten Haltung bei der Schließung des Kindergartens in Krelingen keine Freunde gemacht, „aber es muss möglich sein, Dinge kritisch zu hinterfragen und notfalls auch unbequeme Entscheidungen zu treffen“, so Wolfgang Puschmann. Das gelte auch für die Grundschulen – in deren Zusammenhang die WBL übrigens auch dem Bau einer Mensa an der Südschule für eine Million Euro nicht zustimmen will. „Es muss doch möglich sein, sich mit dem Landkreis auf die Nutzung von Räumlichkeiten an der benachbarten Hans-Brüggemann-Schule zu einigen.“

Im Zusammenhang mit Kosteneinsparungen fordert die WBL auch Strukturüberprüfungen beim Feuerwehrwesen. Es gehe um die 17 Feuerwehren mit Grundausstattung. In einigen kleinen Dörfern stehe die Sanierung oder der Neubau von Feuerwehrgerätehäusern an. Die Frage müsse erlaubt sein, „ob die Stadt tatsächlich ein neues Gebäude erstellt, wenn es fünf Kilometer weiter eine Stützpunktfeuerwehr gibt“, fragt sich Henning Schmale, selbst ehemaliger Stadtbrandmeister.

Im Zusammenhang mit der Obdachlosenunterkunft am Alten Postweg gibt es vor dem Hintergrund möglicher Zuweisungen von Kriegsflüchtlingen Sanierungsbedarf. Dem stimmt die WBL zu. Ebenso begrüßt sie die Absenkung der Kreisumlage um zwei Punkte, „allerdings kann das nur der erste Schritt sein“. Drohszenarien wie etwa die Kündigung der übertragenen Kinderbetreuung lehnt die Walsroder Bürgerliste aber ab, „die Zuständigkeit sollte bei den Kommunen bleiben“, so Puschmann.

Bei anderen freiwilligen Leistungen wie für das Heidemuseum oder den Kulturverein TriBuehne will die WBL zwar nicht streichen, regt aber Sponsoringversuche an, um den städtischen Haushalt zu entlasten.

Walsroder Zeitung / 15. November 2013

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